Zeitung für Darmstadt, 1990 – 1994

Die Bimster waren gezeichnete Nagetiere, die Anfang der 90er Jahre in einem alternativen Darmstädter Zeitungsprojekt auftraten, der Zeitung für Darmstadt. Sie erschien in ungefähr 70 Ausgaben von 1990 bis 1994.

Es hatte in Darmstadt immer zwei Tageszeitung gegeben. Ich weiß das noch, weil meine Eltern das Echo abonniert hatten, meine Großeltern dagegen das Tagblatt. Letzteres aber wurde kurz vor Erreichen des 250. Geburtstages unter skandalösen Umständen eingestellt.

Man kann hierzu nachlesen u.a. bei Wikipedia.

Um dem befürchteten Meinungs-Monopol des Darmstädter Echo entgegenzuwirken, gründete der Darmstädter Unternehmer Michael Grimm die Zeitung für Darmstadt, die zunächst 14-tägig erschien und langsam versuchte, sich einen Abonnentenstamm aufzubauen.

Bimster blickt zurück:

Als die sowieso nicht gerade riesige Medienlandschaft Darmstadts Anfang der Neunziger durch den Verlust des Traditionsblattes Tagblatt halbiert wurde, fanden eine wenige unabhängige, kritische und bissige Bürger, diese Lücke darf nicht sein.

Unabhängig, kritisch und bissig ist bekanntlich auch der Biber. Hier wurde er der besseren Handhabbarkeit mit seinem kleinen Vetter, dem Hamster, gekreuzt. Und schwupps war der Bimster geboren, das nicht immer handzahme Maskottchen des neuen Presserzeugnisses.

Die Gefahren der Gentechnik waren immer wieder Thema eindringlicher Reportagen. Diese Ursünde der Zeitungsmacher mag der Grund dafür liegen.

Der Bimster sollte die kleine Zeitung ca. 40 Ausgaben lang begleiten, von Mitte 1990 bis Ende 1992. Dann wurde er zu unseriös, und eine erwachsene Grafikern bekam den Posten der Haus-Illustratorin.

Noch heute schaut er gerne zurück und wundert sich.

Darmstädter Stadtarchiv:

Satirisch-kritische Zeitung hrsg. vom Verlag Michael Grimm, Darmstadt
Bestand: Nr. 1 (10. März 1990) bis 8, 25, 27, 30, 32, 34-73 (11. Juli 1994, Erscheinen eingestellt) (gebunden)

https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v7458085